1936
23. Jan. 1936
§11
Hans Karcher
betreibt das von E. Eckstein übernommene Drogen- und
Photogeschäft
§21 Schulhaus Neubau
Die Frage des
Bauplatzes wird erörtert. Es wird eine Besichtigung von neuen
Schulhäusern vorgenommen.
§22 Zufahrt Charlottenhöhe
Besprochen
wird die Frage der Herstellung eines besseren und kürzeren
Verbindungswegs mit der Heilstätte Charlottenhöhe in
Zusammenhang mit dem in Angriff genommenen Neubau eines Wegs vom
Enztal her.
20. Febr. 1936
§23
Ortsgeschichtsbücher
Ein Erlaß des Württ.
Innenministeriums macht den Gemeinden die Anlage und Fortführung
von "Ortsgeschichtsbüchern" zur
Aufgabe.
Entschließung:
Das Amt des
Ortsgeschichtsschreibers wird dem Hauptlehrer Schick hier
übertragen.
Die für die Eintragungen vorgesehenen Bücher
zu beschaffen.
§34 Siedlung
Verschiedene Arbeiter,
die zur Miete wohnen, tragen sich mit dem Gedanken, eine eigene
Heimstätte zu erstellen.
Die Frage, ob die Bauten in der Form
einer "Siedlung" oder in einer anderen Form erstellt werden
sollen, ist noch nicht abgeklärt. Als Siedlungsgelände ist
das sogen. Kugele´sche Ackergelände ins Auge gefaßt.
§35 Waldausstockung
Es mangelt hier an
nutzbarer Feldfläche. Die verschiedenen Gesuche an die
Staatsforstverwaltung geeignetes Waldgelände für
landwirtschaftliche Zwecke abzuholzen, wurden immer wieder abschlägig
beschieden.
§36 Charlottenhöhe Weg
Mit
Schreiben ist die Forstdirektion gebeten worden, zur Fortsetzung des
im Bau begriffenen so genannten
Hengstberghaldenwegs über die Charlottenhöhe in Richtung
Schömberg ihre grundsätzliche Bereitwilligkeit
auszusprechen und in Verhandlungen hiewegen einzutreten.
Nach
Mitteilung des Forstamts Langenbrand hat die Forstdirektion kein
Interesse über den Schleifweg eine weitere Zufahrt zur
Charlottenhöhe zu erstellen.
§37 Trauungen
Reichsinnenminister Dr.
Frick u.a. andere Stellen empfehlen den Gemeinden als Mittel für
die nat. soz. Erziehung den Hochzeitspaaren bei der standesamtlichen
Trauung des Werk des Führers "Mein Kampf" überreichen
zu lassen.
Nach Anhörung der Gemeinderäte trifft der
Bürgermeister die "Entschließung" die Brautleute
mit diesem Buch zu beschenken.
§39 Saalfrage
Der Mangel eines großen
ansprechenden Saals für öffentliche Veranstaltungen, für
Zwecke der NSDAP oder NSG- Kraft durch Freude wird immer fühlbarer.
Die Wirtschaftssäle "Löwen" und "Ochsen"
sind zu klein.
Mit der Erstellung eines Kursaales könnte dem
Mangel abgeholfen werden. An die Ausführung kann aber wegen
Geldmangel nicht gedacht werden. Für einen Kurort für
Lungenkranke ist es auch fraglich, ob ein Kursaal die Benützung
fände, wie sie Kursäle in anderen Kurorten finden.
Weil
die Lösung der Saalfrage aber nicht aufschiebbar ist, wäre
es am zweckmäßigsten, wenn sich einer der Wirte zur
Erstellung oder Erweiterung der vorhandenen Säle entschließen
könnte.
Für diesen Fall wird dem Unternehmer weitgehende
Unterstützung und Förderung zugesichert.
18. März 1936
§60 Siedlung
Um
die Zulassung als Siedler haben sich nun 14 Einwohner beworben. Diese
haben den vom Reichsheimstättenamt der NSDAP herausgegebenen
Siedlerfragebogen ausgefüllt.
Entschließung: Die der
Gemeinde gehörigen Kugele´schen Acker zum Preis von 50 Pf.
als Baugelände zur Verfügung zu stellen. Das Gelände
mit Strom, Wasser und Kanal zu erschließen.
§61 Alter Friedhof –Anlage-
Der
hiesige frühere Friedhof steht im Eigentum der
Staatsfinanzverwaltung. Er war belastet mit dem Recht auf Bestattung
der Toten der Gemeinde. Diese Last ist durch den Vertrag vom 10.
August 1911 abgefunden worden. Der staatliche Friedhof ist nach
Eröffnung des neuen Friedhofs der Gemeinde im Jahre 1912
geschlossen worden. Er steht seitdem zur freien Verfügung der
Staatsfinanzverwaltung.
Der verlassene Friedhof eignet sich nach
seiner Lage ganz besonders für eine Anlage der Kurverwaltung.
Wegen Überlassung des Platzes (kauf- oder pachtweise) sind
deshalb Verhandlungen mit dem Staatsrentenamt gepflogen worden.
Das
Finanzministerium ist bereit den Platz der Gemeinde pachtweise zu
überlassen.
Entschließung: Das Gelände zu pachten
und den Platz nach Entfernung der Grabsteine einzuebnen und zu einer
Kuranlage umbauen zu lassen.
23. April 1936
§78 Müllablagerung
Der
Müllablagerungsplatz, ein verlassener Steinbruch auf dem
Bühlhof, ist in Bälde aufgefüllt. Es ist deshalb nach
einem anderen geeigneten Platz Umschau zu halten.
8. Mai 1936
§95 Lehrmittel
Anträge
von Eltern auf unentgeltliche Überlassung von Schulbüchern.
Entschließung :
Zur Abgabe an bedürftige Schüler
sollen beschafft werden: 8 Sprachbücher,6 Lesebücher und 3
Atlasse
§96 Talstraße
Die Vorarbeiten
für die Verbesserung der Talstraße vom Sanatorium
Schömberg bis zur Molkerei sind nun soweit, daß die
Bauarbeiten vergeben werden können.
§98 Haushaltsplan
Die Ausgaben für
1936 werden mit 114385 DM festgestellt.
14. Mai 1936
§99 Talstraße
Zur
Korrektion der Talstraße steht das dem Löwenwirt Burghard
gehörige Waschhaus beim alten Rathaus hinderlich im Wege. Auch
die Stützmauer zwischen diesem und dem Hause des Friedrich Traub
sollte zurückversetzt werden.
Beschluß: Das Waschhaus
zu erwerben und abzureißen.
10. Juni 1936
§113 Lichtklimatische
Station
Die hiesige Station untersteht dem Luftamt Stuttgart
und dem Reichsamt für Wetterdienst. Auf diesem Gebiet geht eine
neue Organisation vor sich.
Die hiesige Station soll zu einer
strahlungsklimatischen Beobachtungsstelle ausgebaut werden, wenn die
Stelle zweckentsprechend und vor allem ausreichend und ansprechend
untergebracht wird und wenn die Sanatorien und die Kurverwaltung sich
wie bisher an der Finanzierung des Beobachters beteiligen.
Die
Erhaltung der Station ist für einen Kurort für Lungenkranke
von größtem Wert, es werden aus ihr medizinische,
klimatologische Werte geschaffen, die den Ruf Schömbergs in
weite Kreise tragen.
Die Station muß, soll sie vom Reich
gefördert werden, räumlich erweitert werden.
2. Juli 1936
§124
Einzelhandelsschutzgesetz -Kunzmann-
Alfred Kunzmann, Inhaber
eines Photogeschäfts hier, hat beim Oberamt Neuenbürg
beantragt, ihm die Hinzunahme des Verkaufs von Briefpapier und
Postkarten zu gestatten. Er begründet seinen Antrag damit, daß
er wunschgemäß im Jahre 1934 ein Photogeschäft hier
eröffnet habe, um das jüdische Photogeschäft
auszuschalten. Nun sei das jüdische Geschäft in arische
Hände übergegangen und von diesem aus werde nun versucht,
ihn auszuschalten. Unter diesen Umständen könne er sein
Geschäft, beschränkt auf das Photogewerbe und den
Photohandel, nicht mehr lebensfähig erhalten
2. Juli 1936
§133 Straßen
Staubbekämpfung
Die Zugangsstraßen nach Schömberg
sind immer noch nicht staubfrei gemacht. Zur Staubfreimachung
vorgesehen ist die Straße von Höfen nach Langenbrand.
Dringend notwendig ist auch die Straße nach Bad Liebenzell.
§135 Reklamebildpostkarten
Die bei der
Deutschen Reichs Postreklame bestellten 150 000 Stück
Bildpostkarten sind nun erschienen und an die größeren
Postämter zur Verteilung gelangt.
§137 Hitlerjugend –
Kleinkinderschule
Die Hitlerjugend, der das alte Rathaus zur
Benützung überlassen ist, sucht um Anbringung eines Halters
für einen Flaggenmasten an diesem Gebäude nach.
Diesem
Wunsch wird entsprochen.
Auch für die Kleinkinderschule wird
die Anbringung eines Flaggenmasthalters für nötig erachtet.
15. Juli 1936
§139 Schule
Aus der
Erwägung heraus, daß im einigen Reich auch nur eine
Volksschule Platz haben kann und nach dem Vorgang in vielen
württ. Gemeinden beabsichtigt der Bürgermeister, beim
Kultusministerium die Einführung der Deutschen Volksschule in
der Gemeinde Schömberg zu beantragen.
Er trägt den
Gemeinderäten vor, daß auch an der Deutschen Volksschule
nach Zusicherung des Kultusministeriums der Religionsunterricht im
bisherigen Umfange gewährleistet bleibt.
§147 Lichtklimatische Station
Das
Reichsamt für Wetterdienst hat in Baden-Baden eine Kurortklima
Kreisstelle für den Nordschwarzwald eingerichtet. Zur
Durchführung der Arbeiten dieser Stelle sollen die Bäder
und Kurorte dieses Gebietes zusammengeschlossen werden. Dazu findet
in Baden-Baden eine Besprechung statt.
Um nicht zur Teilnahme an
den Kosten der Stelle herangezogen zu werden, weil Schömberg
selbst eine Strahlungs-klimatische
Beobachtungsstation bekommen soll, die für die Kurverwaltung
erhebliche Kosten bringen wird , empfiehlt sich die Beschickung der
Tagung.
31. Juli 1936
§149 Schule
Durch
Erlaß des Kultusministers vom 17. Juli 1936 ist die Einführung
der Volksschule genehmigt worden.
§157 Straße Schömberg –
Oberreichenbach
Das Straßen und Wasserbauamt Calw hat
sich nun bereit erklärt, die Straße vom Ort bis zum Wald
bei der Kuranlage zu teeren.
§159 Poststraße – Teerung
Der
Staubplage wegen sollten ein Teil der Poststraße, zwischen dem
Leipziger Platz und er Schillerstraße und das Verbindungsstück
der Calmbacher Str. zwischen Schiller- und Bergstr. ebenfalls geteert
werden.
§160 Siedlung
Das Heimstättenamt
Gau Württemberg hat nun die "Eignungsscheine" für
11 Siedler übersandt.
§165 Kursachen – Bekanntgaben
Begehung
von fremden Wäldern durch Kurgäste. Der LFVV hält das
Begehen der Wälder auf den angrenzenden Markungen durch Kurgäste
für etwas ganz Normales und eine Behinderung für eine
Handlung, die mit den Zielen des neuen Reiches im Widerspruch steht.
Mitteilung desselben Verbandes vom19. 7. 1936 nach der die
Bezeichnung Schömbergs als "heilklimatischer Kurort"
nicht beanstandet wird.
Erlaß des OA Neuenbürg vom 14.
7. 1936 nachdem die Gemeinde Schömberg zur
"Fremdenverkehrsgemeinde "erklärt werden soll
3. Sept. 1936
§185
Feuerwehr
Durch Runderlaß des Reich- und Preuss.
Ministers des Innern vom 8. Mai 36 ist eine Neuordnung des
Feuerlöschwesens angeordnet worden. Insbes. haben sich die
Freiw. Feuerwehren eine neue Satzung zu geben, für die ein
einheitlicher Entwurf aufgestellt worden ist.
Es ist nun Aufgabe
der Freiw. Feuerwehr über den Satzungsentwurf zu beschließen.
§187
Unfruchtbarkeitsmachung
Bezüglich des ** von hier der zur
Zeit in der Heilanstalt Weisenhof untergebracht ist, schwebt ein
Verfahren zur Unfruchtbarkeitsmachung.
** gehört der
Krankenversicherung nicht an.
Falls der Kranke oder seine
Angehörigen die Kosten nicht selbst übernehmen können
wird die Gemeinde die Kosten übernehmen.
§193
Kursachen
Lichtklimatische Station:
Es liegen nun
Planentwürfe vor für einen völligen Neubau der Station
auf dem Bühlhof und für einen Erweiterungsbau an das
bestehende Stationsgebäude auf dem Zimmermann Burkhardt´schen
Platz. Von interessierten Stellen wird angenommen, daß das
Unternehmen von der Kurverwaltung finanziert wird. Bei dem
Erweiterungsbau wäre mit einem Aufwand von etwa 3000 RM, bei
einem Neubau mit einem solchen von 6000 RM einschl. Bauplatz zu
rechnen
Umgebungskarten
Die
vor mehreren Jahren vom württ. Statistischen Landesamt, topogr.
Abt., hergestellten Karten von Schömberg mit Umgebung (1:12500)
sind vergriffen. Weil Spazierwege nach dieser Karte bezeichnet sind
und durch Tafeln auf diese Karte verwiesen wird, wird mehr und mehr
nach dieser Karte gefragt. Die Karte soll daher neu gedruckt werden.
Es werden 3000 Stück in Auftrag gegeben.
Stagma: Aufführung
musikalischer Werke.
Begehung von Waldwegen durch Kurgäste:
Im Gutachten des Deutschen Gemeindetages wird festgestellt, daß
Waldwege im allgemeinen unbeschränkt benützt werden dürfen,
sofern keine besonderen forstwirtschaftlichen und jagdlichen Gründe
entgegenstehen. Das Gutachten dient der Abwehr ungerechtfertigter
Forderungen der Gemeinden Oberlengenhardt und Schwarzenberg deren
Wälder von hiesigen Kurgästen begangen werden.
Alter Friedhof: In Sachen der Umgestaltung zu einer Erholungsanlage für Kurgäste hat Dr. Schröder gegen die Entfernung der Grabstätte seiner Eltern protestiert.
§197
Siedlung
Vertreter des Gauheimstättenamts haben eine
Besichtigung des Geländes vorgenommen. Diese halten das Gelände
seiner Lage und seiner Unzulänglichkeit wegen für nicht
geeignet. Sie schlagen ein Gelände im Unterdorf vor.
§198
Gehilfenstelle
Der Bürgermeister berichtet über
seine Bemühungen eine Gehilfen zu erlangen. Es besteht großer
Mangel an fachmännischen Hilfsarbeitern. Andere als
fachmännische Hilfskräfte kommen nicht in Frage.
24. Sept.
1936
§201 Geldanlage
Die Gemeinderäte nehmen
davon Kenntnis, daß der Bürgermeister die Anlage von
weiteren 8000 RM als Festgeldanlage bei der Kreissparkasse verfügt
hat. Der Stand der Festgeldanlagen beträgt nun 27468 RM
§203 Feuerwehr
Die
Freiw. Feuerwehr hat in ihrer Versammlung vom 21. 9. 1936 die Annahme
der Mustersatzung beschlossen und die Wahl des Führerrats
vorgenommen
§212 Schulhaus
Neubau
Der Antrag auf ein Darlehen bei der Württ.
Gebäudebrandversicherung ist abgelehnt worden, da der Fall nicht
besonders dringlich ist.
In Sachen Bauplatzfrage macht sich eine
nochmalige Besichtigung verschiedener Plätze notwendig.
§217
Lichtklimatische Station
In Anwesenheit des Direktors des
Reichsamts für Wetterdienst. Prof. Dr. Knoch, Berlin fand eine
Geländebesichtigung und Besprechung statt. Das Gelände auf
dem Bühlhof wurde als nicht geeignet bezeichnet, weil die
Erforschung auf diesem Platz Ergebnisse zeitigen würden, die den
sich aus der Lage des Orts und er Kuranstalten ergebenden
heilklimatischen Faktoren nicht entsprechen würden.
Vorgeschlagen
wird deshalb, die bestehende Station zu erweitern oder eine neue
Station auf dem Gelände dieser zu erstellen.
§218
Wasserversorgung
Es wird das Ergebnis mehrerer Untersuchungen
zur Wasserqualität zur Kenntnis gebracht.. Beanstandet wurden
die Quelle I im Calmbachtal (die äußerste obere) und die
Bronnenwiesenquelle.
§220
Milchversorgung
Der Landrat hat die Verfügung getroffen,
daß in Schömberg mit sofortiger Wirkung als Trinkmilch nur
noch hocherhitzte Milch abgegeben werden darf.
§223
Fernsprechverkehr mit Höfen
Am Stichtag dem 1.1.1936
waren in Schömberg 84 und in Höfen 38 Hauptanschlüsse
vorhanden.
6. Okt. 1936
§231
Lichtklimatische Station
Der Präsident des Reichsamts für
Wetterdienst hat mitgeteilt, daß er dem Plan für den
Ausbau seine Zustimmung gegeben hat.
Entschließung:
Bauplatz
bei der bestehenden Station von Zimmermeister Burkhardt zu erwerben.
Den Bau nach Plänen des Architekten Rest Neuenbürg
auszuführen, Den Aufwand aus Mitteln des Zweckvermögens der
Kurverwaltung zu bestreiten.
21. Okt. 193
§244
Lichtklimatische Station
Nach dem von Architekt Rest
gefertigten Kostenvoranschlag würde der Bau der neuen Station
eine Aufwand von ca. 7000 RM verursachen. Seither wurde von einem
Aufwand von ca 4700 RM ausgegangen.
Es fragt sich, ob der
Mehraufwand den Wert und die Bedeutung rechtfertigt, die man der
Station beimißt. Die Ärzte legen der Station ein großes
Gewicht bei, sie betrachten die Erhaltung und den Ausbau der Station
als für den Kurort lebenswichtig. Der Leiter der Station, Dr.
Kramer, antwortet auf die an ihn gestellten Fragen in Bezug auf den
wissenschaftlichen Wert der Station, ihre Bedeutung für den
Kurort und ihre Ausbau- und Verwertungsmöglichkeit auch für
andere Zwecke.
Die Gemeinderäte sprechen sich grundsätzlich
für den Ausbau der Station aus.
§246 Vergnügungssteuer
Die
Kurverwaltung veranstaltet Konzerte und Lichtspielvorführungen.
Die Konzerte finden in den 3 Sanatorien und in einem der Gasthöfe
statt. Eintrittsgeld wird dabei nicht erhoben, dagegen werden in den
Gasthöfen während der Veranstaltungen Speisen und Getränke
verabreicht.
Ähnlich ist es mit den Lichtspielvorführungen,
soweit sie Erwerbszwecken dienen. Für den Unternehmer Glauner,
der zwar von der Kurverwaltung zusätzlich unterstützt wird
trifft dies zu.
§247 2.
Vierjahresplan
Der Bürgermeister gedenkt des vom Führer
und Reichskanzlers Adolf Hitler auf dem Parteitag der Ehre zu
Nürnberg verkündeten 2. Vierjahresplans. der zum Ziel hat,
Deutschland unabhängig zu machen in der Ernährung und im
Rohstoffbedarf, mit dem Gelöbnis, dem mit der Durchführung
des Planes beauftragen Ministerpräsidenten Generaloberst Göhring
dabei zu helfen.
§248
Bekanntmachung
Der Erlaß des Württ. Innenministers
vom 22. 7. 1936 betr. Bezeichnung der Gemeinden, nach dem die
Bezeichnung "Kurort Schömberg" als Gemeindebezeichnung
nicht mehr geführt werden darf. (Reg. Nr. 1150)
§250
Feuerwehrausrüstung
Die Neugliederung der Feuerwehr hat
eine Verringerung der Mannschaftszahl zur Folge gehabt. Es werden
dadurch etwa 30 Tuchröcke frei
§252 Luftschutz,
Schutzraumerfassung
Beschaffung von Schutzräumen für
die Bevölkerung. Die Grundlagen dafür zu schaffen ist Sache
des Reichsluftschutzbundes. An der Durchführung der Aufgabe
haben sich die Gemeinden zu beteiligen in der Weise, daß sie
durch den Baukontrolleur die Kellerräume auf ihre Eignung prüfen
lassen und für listen- oder karteimäßige Erfassung
der von der Ortspolizeibehörde bestimmten Luftschutzräume
sorgen. Ferner haben die Gemeinden durch Beschriftung mit
Signierschwarz oder Menningerot sämtliche als Schutzraum in
Betracht kommenden Räume als "Luftschutzraum" zu
bezeichnen.
§235 Schulung
Luftschutzwarte
Entschließung:
Die Kosten für
Schulungsräume zu übernehmen, als Schulungsgerät noch
weitere 8 Gasmasken zu beschaffen. Sich an den weiter nötig
werdenden Kosten für Schulungsgerät zu beteiligen.
§258 Schießstand
Pistolen
Nach der Mitteilung des Kreisleiters der NSDAP soll
u. a. auch hier ein Pistolen Schießstand für die
politischen Leiter der NSDAP erstellt werden.
Nach den übersandten
Plänen soll der Schießstand an den Kleinkaliber
Schießstand des Kriegervereins angebaut werden. Die Baukosten
sind auf 800 RM veranschlagt. Der Kreisleiter bittet, diese Kosten
auf die Gemeindekasse zu übernehmen.
3. Dez 1936
§280
Elven, Ehrenbürger
Der Bürgermeister widmet dem am
30. Nov. 1936 verstorbenen Ehrenbürger Joseph Elven, Major a. D.
wohnhaft gewesen in Stuttgart einen Nachruf.
§287 Alter Friedhof
-Anlage-
Das württ. Landesamt für Denkmalpflege ist
um ein Gutachten gebeten worden. Es äußert sich im Sinne
der Erhaltung der Gräber bzw. Grabsteine der Eltern des Dr.
Schröder und des Dr. Baudach der als 1. Arzt hier Mitbegründer
des Kurortes war.
Entschließung: Die vorgenannten Grabsteine
zu erhalten und den Umbau des alten Friedhofs nunmehr vorzunehmen.
§289 Siedlung
Es
bestehen immer noch Streitigkeiten wo die Siedlung gebaut werden
kann. Das der Gemeinde gehörende Grundstück wird vom
Gauheimstättenamt abgelehnt, die anderen zur Verfügung
stehenden Plätze werden von den Siedlern abgelehnt. Eine
Enteignung andere Grundstücke wird vom Gemeinderat nicht
befürwortet.
§309 Kursachen
Den
Gemeinderäten wird eine Eingabe des Dr. Gebhardt, Arzt am
Kreiskrankenhaus Neuenbürg, an den Herrn Landrat zur Kenntnis
gebracht, nach der verhindert werden soll, daß hier eine
chirurgische Operationsgelegenheit für Lungenkranke errichtet
wird.
Die Schaffung einer solchen Möglichkeit wäre
zweifellos im Interesse des Kurortes wie auch der Kranken gelegen. Es
sollten daher die Bestrebungen des hier ansässigen Fachchirurgen
Dr. Michelsson, diese Möglichkeit zu schaffen, weitgehend
unterstützt werden.