12. Jan. 1951
§3 Schulhausneubau – Kursaal
Der
BM teilt mit, daß es ihm nicht möglich gewesen sei für
die Erstellung eines Kursaals Beiträge oder Darlehensmittel zu
gewinnen.
Für den Schulhausneubau wurden Darlehen in Höhe
von 150000 DM in Aussicht gestellt.
Nach Meinung BM Brenner ist
vor allem die Erstellung eines Kursaals besonders dringlich, -
Schömberg steht und fällt mit seinem Kurbetrieb –
Der BM führt weiter aus, daß aus dem Jahre 1938 noch 4
Planungen vorliegen. Nach Rücksprache mit dem Kreisbaumeister
sei der Planung Elsässer unbedingt der Vorzug einzuräumen.
Nach
Beratung und Aussprache wird beschlossen:
Dem Schulhausbau den
Vorzug zu geben
Den Bürgermeister soll mit dem Planfertiger
Elsässer Verbindung aufnehmen und die Planfertigung
weiterzutreiben.
Die Planung für den Kursaal voran zu treiben
und die Erstellung eines Kuraals ins Auge zu fassen.
Die
erforderlichen Darlehensgesuche einzureichen.
§5 Mannschaftsstärke der freiw. Feuerwehr
Nach
einem Erlaß des Innenministeriums kann die Mannschaftsstärke
erhöht werden. Der Feuerwehrkommandant Großmann hat
beantragt, die Stärke der hiesigen freiw. Feuerwehr auf 42 Mann
zu erhöhen.
§7 Nach Ausführungen des staatl. Gesundheitsamts kommt das Quellwasser der Brunnenwiesenquelle für Trinkwasser nicht mehr in Frage. Das Pumpwerk für Katastrophenfälle soll aufrecht erhalten werden.
26. Jan 1951
§1 Umbildung der VEDEWA
Die
Gemeinde Schömberg ist Mitglied der VEDEWA. Der eingetragene
Verein soll in einen Zweckverband umgewandelt werden.
§3 Fassung des Luxbrunnens
Die vorgelegten Pläne
der VEDEWA werden anerkannt. Die Arbeiten werden ausgeschrieben.
§4 Ortsbauplan Stockäcker
Der Ortsbauplan für
das Gewand Stockäcker nach Plänen des Dipl. Ing. Hudelmaier
werden festgestellt.
§5 Schulhausneubau
Bei seiner Beschlußfassung
ging der Gemeinderat davon aus, daß das geplante Schulhaus auf
dem im Febr. 1938 von J. Wankmüller und M. Rentschler erworbene
Grundstück (Parz. Nr. 341 und 347) erstellt werden soll. In der
Bevölkerung gibt es Bedenken gegen diesen Platz, insbesondere
wegen der Überquerung der Bergstraße bei der Metzgerei
Rentschler und der steilen Zufahrt.
Es wurden mehrere alternative
Grundstücke besichtigt. Das Urteil viel eindeutig zugunsten des
bereits angekauften Grundstückes aus.
Geklärt werden muß
noch die Höhe des Kaufpreises.
2. Febr. 1951
§2 Verbindungsweg zwischen Schiller- und
Calmbacher Straße
G. Pfrommer hat der Gemeinde den
Verbindungsweg, der zu seinem Hofraum beim Gebäude Nr. 77 gehört
zum Kauf angeboten.
Beschluß: Von diesem Angebot Gebrauch zu
machen.
16. Febr. 1951
§1 Schulhausbau
Die Finanzierung
des beschlossenen Schulhausbaues im Rahmen eines außerordentlichen
Haushaltsplanes 1951 mit ca. 200000 DM reinen Baukosten und 25000
sonstigem Aufwand ist wie folgt vorgesehen:
Erlös aus dem
Verkauf des alten Rathauses 10000 DM
Ordentliche Mittel 1951 30000
DM
Staatsbeitrag 60000 DM
Darlehen 125000 DM
Bauweise,
Vergebung, Materialbeschaffung
Reg. Baumeister Elsässer legt
2 Entwürfe vor: Einstöckige oder zweistöckige
Bebauung.
Der Bürgermeister führt aus, daß nach
seiner Meinung nur ein einstöckiges Schulhaus in Frage kommen
könne, weil die einstöckige Bauweise den neuesten
Gesichtspunkten im Schulhausbau entspreche, durch Wegfall der
Treppenhäuser wesentliche Vorteile bringe und weil ein
einstöckiger langgestreckter Baukörper besser ins
Landschaftsbild passe.
Das Problem der Materialbeschaffung wird
angesprochen.
9. März 1951
§1 DM- Eröffnungsbilanz der
Wasserversorgung
Die Wiederbeschaffungswerte werden zum 31.
8.. 1949 festgesetzt mit 531928 DM
Der Restwert wird festgesetzt
mit 201593 DM
Daraus jährliche Abschreibungen mit 12016
DM
Die vom Bürgermeister aufgestellte Erfolgsrechnung für
1949 zeigt einen Betriebsaufwand von 28704 DM dem Einnahmen von 20069
DM gegenüberstehen.
Der Wasserverbrauch in Schömberg
liegt bei ca 250 l /Kopf/Tag. Die Einnahmen liegen bei lediglich 5- 6
Pf je tatsächlich verbrauchtem Wasser. Das Problem liegt darin,
daß ein großer Teil der Verbraucher keinen Wasserzähler
hat und pauschal abgerechnet wird.
§3 Konzerte am 17. und 18. 2. 1951
Der
Männergesangverein "Germania" hat in den Sanatorien
und im "Löwen" zusammen mit der Altistin Frl. Wachter
vom Stadttheater Pforzheim und dem Pianisten Peter Förtig
Konzerte veranstaltet. Die Konzerte waren gut besucht und haben
außerordentlichen Anklang gefunden.
§8 Gaststättengesuch Thadäus Zajac
Der
Pensionsinhaber Thadäus Zajac beabsichtigt auf dem Grundstück
Parz. 146/3 ein Kurheim für rund 30 Patienten neu zu erstellen.
§9 Politische Säuberung
"A", früher
wohnhaft in Schömberg hat beim Staatskommisariat für
Politische Säuberung ein Gnadengesuch eingereicht und gebeten,
die durch die Entscheidung der Sonderspruchkammer Balingen ihm
auferlegte Sühnemaßnahmen aufzuheben. Das
Staatskommissariat für die Politische Säuberung bittet den
Gemeinderat um Stellungnahme zu dem Antrag. Nach eingehender
Aussprache wird beschlossen:
Dem Staatskommisariat zu empfehlen,
Gnade vor Recht ergehen zu lassen und damit den Antrag auf
Begnadigung zu befürworten.
30. März 1951
§1 Vergabe der Rohbauarbeiten für
die Schule
Der Auftrag für die Rohbauarbeiten wird der
Firma Alber in Calw übertragen. Mit ein Grund für diese
Vergabe ist, daß die Fa. Alber als die kräftigste Firma
angesehen wird und daß diese schon 25 to. des gesuchten Stahls
auf Lager hat.
§2 Nachtragshaushaltssatzung 1950
Ordentlicher
Nachtragshaushalt 185216 DM
Kurverwaltung 71144 DM
20. April 1951
§10 Kurkonzerte, Freilichtspiele
Für
den kommenden Sommer sind zur Unterhaltung der Kurgäste in den
Kuranlagen 10 Blaskonzerte und 6 Streichkonzerte vorgesehen.
§11 Kurkarten
Der BM schlägt vor, wie die
Kurorte Wildbad und Liebenzell für die Patienten und Kurgäste
Kurkarten einzuführen. Hierdurch wäre Gelegenheit gegeben,
den Patienten Vergünstigungen zukommen zu lassen.
Der
Gemeinderat ist mit der Einführung einverstanden.
§12 Freilichtspiele
Nachdem im vergangenen Jahr mit
der Aufführung von Freilichtspielen begonnen wurde, stellt sich
die Frage der Fortführung. Das "Junge Theater" aus
Stuttgart wäre bereit 2 – 3 Aufführungen in Schömberg
zu einem Pauschalpreis von 900 – 1000 DM zu geben. Der
Kurverwaltung alleine ist dieser Betrag zu hoch. Es müssen
zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten gefunden werden.
13. Juli 1951
§1 Haushaltssatzung und Haushaltsplan
1951
Der Haushalt für 1951 wird festgestellt und
beschlossen.
Ordentlicher Haushaltsplan 182 700 DM
Ordentlicher
Haushaltsplan der Kurverwaltung 53 790 DM
§2 Richtfest:
Die Arbeiten am Schulhaus machen in
letzter Zeit erfreuliche Fortschritte. Es wird beschlossen ein
Richtfest abzuhalten.
§3 Verkauf des alten Schulhauses
Die reinen
Baukosten für den Schulhausneubau belaufen sich nunmehr auf
286000 DM, so daß ein Fehlbetrag von ca. 40000 DM zu erwarten
sei. Bürgermeister Brenner schlägt zur Deckung dieses
Betrags vor, das alte Schulhaus zu verkaufen.
Nach Diskussion
kommt zum Ausdruck, daß der Gemeinderat gewillt ist, das
Gebäude an einen geeigneten Interessenten zu veräußern.
§5 Kurparkeröffnung , Freilichtspiele
BM
Brenner gibt bekannt, daß am 22. 7. 1951 die Einweihung der
erweiterten Kuranlagen mit Konzert, Modenschau und Anlagenbeleuchtung
stattfindet. Weiter führt er aus, daß am Vorabend das
"Junge Theater" aus Stuttgart mit der Aufführung "Was
ihr wollt" von Shakespeare hier weilt.
§7 Altes Rathaus
Der BM gibt bekannt, daß das
alte Rathaus nun veräußert worden ist.
§1 Schulhausneubau,
Der mit der örtliche
Bauleitung beauftragte Architekt Georg Kappler gibt einen Überblick
über die bis jetzt geleisteten Arbeiten, die entstandenen
Schwierigkeiten und den weiteren Verlauf der Planung.
Schwierigkeiten gab es unter anderem als bereits bezahlte Eisenmengen durch die englische Besatzungsmacht beschlagnahmt wurden und 4000 Ziegel wegen Kohlemangel nicht termingerecht beigebracht wurden.
§4 Ortsbauplan für das Gebiet: Talstraße –
Kapfenhardter Weg – Hausäcker
Der Gemeinderat nimmt
Kenntnis von diesem Plan und beschließt die Feststellung zu
verschieben.
§6 Kartoffelkäferbekämpfung 1951
die vom
Landwirtschaftsministerium zu Verfügung gestellten Stäubemittel
waren für die Gemarkung Schömberg nicht ausreichend, so daß
die Gemeinde Stäubemittel zukaufen mußte.
§14 Bekanntgaben
Dr. Zeuner bittet aus
gesundheitlichen Gründen um die Entlassung aus dem Gemeinderat
20. Sept. 1951
§1 Schulhausneubau
Der Planer des
Schulhauses K. Elsässer nimmt zu den vorgebrachten
Beanstandungen über den Schul-hausneubau eingehend Stellung.
Der
Gemeinderat berät über die endgültige Finanzierung des
Schulhausneubaus im Rahmen eines außerordentlichen
Haushaltsplans.
Nach den Ergebnissen der Ausschreibungen werden
die Kosten von ursprünglich 270000 DM auf ca 327000 DM steigen.
Es folgt eine Auflistung der Finanzierung.
§7 Ortsbauplan Talstraße
Der Ortsbauplan für
das Gebiet Talstraße nach den Plänen des Dipl. Ing.
Hudelmaier wird festgestellt.
12. Okt. 1951
§2 Pachtvertrag über ein
Gewächshaus
Die Kurverwaltung beabsichtigt die Pflege und
Instandhaltung der neu angelegten Kuranlagen in eigene Regie zu
übernehmen. Herr Pfrommer, Talstraße bietet sein
Gewächshaus pachtweise an.
Beschluß: Das Gewächshaus
und die Frühbeete auf 2 Jahre zu pachten.
2. Nov. 1951
§7 Besoldung des Bürgermeisters
Für
die Einreihung in die Besoldungsgruppen ist die Einwohnerzahl der
Gemeinde (Wohnbevölkerung) bei der letzten Volkszählung
maßgebend. Nach der einstimmig geäußerten Meinung
des Gemeinderats liegen in Schömberg zwingende Gründe vor,
die Stelle des Bürgermeisters höher einzustufen.
Schömberg
ist ein weit über die Grenzen der engeren Heimat hinaus
bekannter heilklimatischer Kurort (Lungenkurort). Dies allein bedingt
Einrichtungen und Anstalten, wie sie in anderen Orten gleicher Größe
nicht vorhanden sind. Die Verhältnisse hier gleichen vielmehr
denen in Gemeinden über 3000 Einw. Und städtischem
Charakter. Die Einwohnerzahl ist ständig im Wachsen.
Sie ist
von 1284 im Jahre 1928 auf 1346 im Jahre 1946 und 1466 im Jahre
1950gestiegen und beträgt 1507.
Es betrugen:
|
1928 |
1946 |
1950 |
heute |
Die Wohnbevölkerung |
1284 |
1364 |
1466 |
1507 |
Kurgäste |
699 |
900 |
1136 |
1195 |
Die ortsanwesende Bev. |
1983 |
2246 |
2602 |
2702 |
Im Gegensatz zu anderen Kurorten mit Saisonbetrieb hält hier die starke Belegung mit Kurgästen das ganze Jahr über gleichmäßig an. Die Übernachtungszahlen betrugen im Jahre 1927, 257830, im Jahre 1949, 391117 und im Jahre 1950 sogar 416512. Damit hat Schömberg die Spitze aller Bade- und Kurorte des Landes erreicht. Diese nüchternen Zahlen bringen für die Gemeinde- und Kurverwaltung eine ganz erhebliche Mehrarbeit mit sich, weil die Gäste hier in der Regel Kuren zwischen 3 Monaten und 1 Jahr durchführen und deshalb den Schwerpunkt ihrer Interessen während dieser Zeit hier haben.
23. Nov. 1951
§3 Weihnachtsgratifikation
Es wird
die Verteilung einer Weihnachtsgratifikation zwischen 15 und 100 DM
beschlossen. Es sind 17 Personen bei der Gemeinde beschäftigt.
(Verwaltung, Arbeiter, Kindergarten)
§8 Wildschweinplage
Der Schaden durch Wildschweine
im letzten Jahr wird auf ca. 5000 DM beziffert. Nach den Erfahrungen
in Langenbrand ist ein Zaun kein vollwertiger Schutz. Bekämpfung
durch Jäger wäre wirkungsvoller. Leider haben sich nur
wenige Landwirte zur Ablegung der Jägerprüfung gemeldet.
21. Dez. 1951
§1 Verpflichtung des nachrückenden
Mitglieds Karl Eggensperger
Herr Apotheker Eggensperger rückt
für den ausscheidenden Dr. Zeuner in den Gemeinderat nach.
§4 Wasserwerk
In dem Betrieb des Wasserwerks ist zu
befürchten, daß das Leitungsnetz in ungefähr 10
Jahren erneuerungsbedürftig wird. Bei einem Kapital von 250000
DM ist es der Gemeinde nicht möglich die entsprechend der
Abschreibungen anzulegenden Mittel aufzubringen.