23 Jan. 1953
Zimmermeister
Wilhelm Reule bittet um Erschließung seiner Grundstücke
Parz. 155A-b. Es handelt sich um ein Gelände, das ca. 15
Doppelhäuser aufnehmen kann. Bei einer Ortsbesichtigung mit
Kreisbaumeister Klumpp weist dieser auf den Höhenunterschied von
10m hin, der auf eine kurze Entfernung überwunden werden muss
Kreisbaumeister Klumpp hält das Gelände für wenig
geeignet und schlägt vor auf der Höhe zu bleiben, außerdem
soll nicht an jeder Ecke des Ortes mit Bauen begonnen werden.
Längere
Diskussion
Beschluss: Angelegenheit bis auf weiteres
zurückzustellen.
Hinweis: Es wird im Protokoll von einem
„Kapfenhardter Weg“ gesprochen – Talstraße?
(Hofstätte)
Die Schulleitung stellt den Antrag zur Ausstattung mit 4 Kochgruppen. Der Bürgermeister stellt den Antrag auf Beschaffung von Ausstattungsgegenständen für 3 Kochgruppen mit einem Kostenaufwand von ca. 1700 DM.. -Beschluss einstimmig.
Nach
Diskussion stellt der Bürgermeister den Antrag beim Landratsamt
eine Begrenzung auf 40km/Std. zu beantragen.
Beschlossen.
Das
Gelände auf dem die Volksheilstätte Charlottenhöhe
steht und das noch immer im Eigentum des Staates sich befindet, soll
an den Verein für Volksheilstätten verkauft werden. Es
handelt sich um eine Fläche von ca. 2,1 ha.
Das staatliche
Forstamt Langenbrand stellt den Antrag auf die noch bestehende
Reisignutzung zu Gunsten der Gemeinde zu verzichten.
Beschlossen
30. Jan 1953
Der
Bürgermeister berichtet eingehend über die bisher
unternommenen Schritte. Er weist darauf hin, dass trotz des schon
vorliegenden Baugesuchs des Herrn Werner Trippe es sehr zu begrüßen
wäre, wenn Kurhaus und Lichtspielhaus in einem Bauvorhaben
verwirklicht werden könnten.
Es herrscht Einmütigkeit
bei den Gemeinderäten darüber, dass ein Kurhaus für
Schömberg eine dringende Notwendigkeit ist.
Nach Auffassung
des Gemeinderats kommen als Bauplätze eine Teil der Kuranlagen
gegenüber des Gemeindehauses an der Schwarzwaldstraße,
oder zwischen der Kath. Kirche und dem Hotel Linde in Betracht.
Werner
Trippe, Kaufmann,
Auf Antrag des Bürgermeisters erhebt der
Gemeinderat einstimmig Einspruch, weil er Bedenken dagegen hegt, dass
sich das Bauvorhaben in seine Umgebung einfügt.
13. Februar 1953
Für
die Beschaffung einer Rechenmaschine für die Gemeindeverwaltung
sind im Nachtragshaushalt 1952 Mittel vorgesehen.
Es soll eine
Rechenmaschine im Wert bis 1500 DM beschafft werden.
27. Februar 1953
Der Bürgermeister ...... erläutert anhand eines von Herrn Architekt Georg Kappler gefertigten Modells die, vor allem durch die Erstellung zweier Wohnblöcke an der verlängerten Poststraße durch die Kreisbaugenossenschaft Calw, notwendig werdende Erweiterung und Änderung des Ortsbauplans „Stockäcker“
Die Kreisbaugenossenschaft Calw hat einen Antrag auf Genehmigung von 2 Sechsfamilienwohnhäusern auf dem Grundstück der Gemeinde Schömberg an der verlängerten Poststraße eingereicht.
Es wird weiter beschlossen, den Grund der Kreisbaugenossenschaft, falls notwendig, unentgeltlich abzutreten, unter der Bedingung, dass in die zu erstellenden Wohnungen keine Lungenkranken aufgenommen werden dürfen.
Bürgermeister
Brenner und Architekt Georg Kappler erläutern anhand eines
Lageplans den geplanten Umbau der Talstraße von der Einmündung
des Kirchwegs bis zur Einmündung des Dr. Schröder Wegs. Der
Plan sieht eine Fahrbahnbreite von von 6m vor und einen Gehweg
bergseits.
Seiner Durchführung stehen im Wege:
Die Scheuer
der Ida Schwämmle, Anbau an Gebäue Nr. 19
Die von der
Gemeinde erworbene Keller und Streuhütte, Gebäude Nr.
20
Der Backofen der Marie Riexinger, Ww. Gebäude Nr.
16a
Entgegen der Planfertigung des Architekten Hudelmaier aus dem
Jahr 1940, der eine Belassung der genannten Gebäude und eine
entsprechende Verengung der Fahrbahn vorsah, ist Bürgermeister
Brenner und Architekt Kappler der Auffassung, dass ..... die
genannten Gebäude abgerissen und die Straße durchweg auf
6m Fahrbahnbreite ausgeführt werden sollten. .....
Der Gemeinderat erklärt sich mit der Planung einverstanden. Es wird weiter einmütig zum Ausdruck gebracht, dass eine Kanalisation in der Talstraße Voraussetzung für die Erschließung des Baugeländes dort und am Kapfenhardterweg unumgänglich ist.
Der starke Schneefall und die Tatsache, dass in Schömberg kein motorisierte Schneepflug stationiert ist, hat zu erheblichen Beanstandungen Anlass gegeben. So musste der gesamte Omnibusverkehr einige Tage stillgelegt werden. Es hat sich gezeigt, dass der Pferdebahnschlitten nicht mehr ausreicht um die Straßen rechtzeitig und ausreichend zu bahnen. Es wäre daher zu erwägen, ob nicht mit den Nachbargemeinden ein Schneepflug für einen LKW beschafft und ein hier ansässiger LKW-Besitzer für die Schneebahnarbeiten verpflichtet werden könnte. Die Beschaffungskosten betragen ca. 2500 DM.
Die Erstellung des Liegenschaftskatasters durch das Katasteramt Calw ist nun soweit fortgeschritten, dass sämtliche Ortsstrassen, an denen Gebäude erstellt werden dürfen, mit Namen versehen werden müssen. Nach eingehender Beratung werden folgende Namen festgelegt:
Vic.Weg
Nr.3 Liebenzellerstrasse
Ortseingang
von Bad Liebenzell bis Hotel Linde
F.W.Nr.10
Dr. Schröder-Weg
Waldsanatorium Dr. Schröder
bis Geb.Nr.3 Talstrasse
F. W. Nr. 65 u. F. W. Nr. 1/1 Kirchweg
Von
Geb.Nr.257 Liebenzellerstrasse
bis Geb.Nr.298 Talstrasse
Vic.
Weg Nr.4 Schwarzwaldstrasse
Ev. Kirche Geb.Nr.53
Liebenzellerstrasse bis Ortsausgang Richtung Igelsloch
O.W.Nr.1
Hauptstrasse
Geb.Nr.96 Lindenstrasse bis Hugo Römpler
Platz
O.W.Nr.5
Lindenstrasse
Geb.Nr.96 bis zur Einmündung von
O.W.Nr.6
O.W. Nr. 10 und F.W.Nr. 12/2 u. 12/3 Poststrasse
O.W.Nr.6
u.F.W.Nr.16 Schillerstrasse
Hugo Römpler Platz über
die Lindenstrasse nach Süden bis Ortsausgang
O.W.Nr.9
Bergstrasse
Verlängerung der Lindenstrasse bis
Ortsausgang Richtung Langenbrand
0.W.Nr.7/1,O.W.Nr.8
u.Vic.W.Nr.5 Calmbacherstrasse
Schillerstrasse über
Bergstrasse Richtung Bühlhof - Calmbach
O.W.Nr.1
Langenbranderstrasse
vom Hugo Römpler Platz bis zur
Einmündung in die Bergstrasse.:
O.W.Nr.3
Talstrasse
vom Hugo Römpler Platz in nordöstl.
bis Ortsausgang
Gartenstraße
Von
Geb.- Nr. 150 (Haus Blessing an der Liebenzellerstrasse) Nach
Südwesten bis Geb.Nr.259 an der Schwarzwaldstrasse Gemeindehaus)
Reutegässle
F.W.Nr.3 von Geb.Nr.268
(Haus Maisenbacher an der Liebenzellerstr.) bis Geb.Nr.10 (Haus Reule
an der Talstrasse)
Brunnenstraße
Geb.Nr.119
(Haus Weber an der Liebenzellerstr.) bis zu Friedhof und F.W.Nr.64
Parkstraße
Vom
Rathaus in Richtung Süden bis zur Einmündung in den
F.W.Nr.15
Waldstraße
F.W.Nr.15
Schulweg
Von
Haus N r. 90 (Ulrich Großmann an der Schillerstr.)über die
Calmbacherstr. bis zum neuen Schulhaus
Rosenstraße
Von
der Bergstrasse bei Geb.Nr.281 (Haus am Walde) in Richtung Westen
(nördl. der Siedlung "Strassenäcker")
Tulpnstraße
Von
Parz.Nr.517 u.518 nach Süden und Westen (Strasse Nr.2 im
Ortsbauplan)
Nelkenstraße
Strasse
Nr.3 im Ortsbauplan (von Haus Mettler nach Süden)
Löwenweg
F.W.Nr.2
- von Geb.Nr.33 (Haus Öhlschläger Eugen an der
Langenbranderstr.) bis Einmündung in die Talstrasse bei
Geb.Nr.28b
Römerweg
Von
Geb.Nr.145 (Schmied Federmann) an der Talstrasse an Geb.Nr.158, 12
und 13 vorbei u.F.W.8/1, 8/6, 8/7, 8/8, 8/9 8/10, 8/11 usw.
Der
Bürgermeister hat zusammen mit dem Herrn Kreisbaumeister
folgendes Programm für die Erstellung eines Kurhauses
aufgestellt.
Die Kurverwaltung Schömberg Kreis Calw plant die
Erstellung eines Kurhauses für den 1500 Einwohner zählenden
heilklimatischen Kurort Schömberg, in dem ständig rd. 1300
Kurgäste in 3 grossen Sanatorien und rd.35 Kurheimen anwesend
sind. Sowohl die Zahl der ständigen Einwohner auch die Zahl der
Kurgäste zeigen in den letzten Jahren eine stetige
Aufwärtsentwicklung. Die Einwohnerzahlen betrugen bei der
Volkszählung 1949 - 1345, 1950 - 1466 am 1.Januar 1953 - 1537.
ebenso ist die Zahl der Kurgäste von 1949 mit 850 im
Durchschnitt bis heute auf 1300 gestiegen.
Allgemeine Gesichtspunkte:
Schömberg liegt auf der Hochfläche zwischen dem nördlichen Nagold- und Enztal 650 - 700 u.d.M. und ist nach Westen durch eine leichte Steigung gegen raue West- und Nordwestwinde geschützt. Es liegt in einem nach Osten, zum Nagoldtal hin sich erstreckenden Hochtal und ist in kurzer Entfernung vom Ort ringsum von hohen Tannenwäldern umgeben. Seit dem Jahr 1948 ist Schömberg heilklimatischer Kurort. Seine Entwicklung ist dadurch bestimmt. Es besteht die Tendenz. neben Wohn- und Geschäftshäusern hauptsächlich Kurheime erstellen. Industrie ist nicht ansässig. Aller Voraussicht nach wird die Entwicklung auch künftig diese Richtung beibehalten. Bei der Planung des Kurhauses ist diese Struktur zu berücksichtigen. Es wird daher ganz besonderer Wert auf das Einfügen des Kurhauses in das Orts- und Landschaftsbild und die allgemein übliche Bauweise gelegt. Der Charakter des Kurortes muss durch das Kurhaus gewahrt und betont werden.
Bauplatz;
Als Bauplatz wurde auf Grund eingehender Beratungen das Gelände des Kurparks in Aussicht genommen. Der Kurpark zieht sich in südöstlicher Richtung von Rathaus und katholischer Kirche entlang der Schwarzwaldstrasse bis zum Wald hin. Das ganze Kurparkgelände mit Ausnahme der Parz.Nr.269/1 ist im Eigentum der Gemeinde. Es ist beabsichtigt, den -Baustreifen auf der Parzelle Nr.269/1 mit Rücksicht auf die Planung aufzuheben.
Bauprogramm:
Durch die Erstellung des Kurhauses sollen die Bedürfnisse des Kurbetriebs befriedigt werden. Es ist weiter geplant die Frage des Lichtspieltheaters im Zusammenhang mit dem Kurhausbau einer Lösung zuzuführen, obwohl getrennte Pläne für die Erstellung von Lichtspieltheaters durch private Unternehmer bereits vorliegen. Mit der Zusammenfassung von Kurhaus, Lichtspieltheater und Kurpark könnte ein Kulturzentrum für den Ort geschaffen werden. Mit Rücksicht auf die noch schwebende Frage der Zusammenlegung von Kurhaus und Lichtspieltheater sind zwei Entwürfe erwünscht, einmal mit und zum ändern ohne Lichtspieltheater.
Raumbedarf:
1
Kursaal für 800 Personen (in Stuhlreihen)
mit Bühne für
Theater- und Konzertveranstaltungen, Umkleideräumen und
Kleiderablage
1 Theke
1 Küche mit Anrichte,
1 Lese-
und Schreibzimmer mit mindestens 50qm
1 Musikzimmer mit mindestens
25qm ;
1 Spielzimmer mit mindestens
40qm
mit sämtlichen, erforderlichen Nebenräumen, wie
Aborte, Speisekammer, Lager- und Heizräume im Untergeschoss.
Weitere Erfordernisse:
Dem Kursaal ist eine überdeckte Freiterrasse anzuschließen. Im Zusammenhang mit dem Kurhausbau ist eine Musikmuschel zu schaffen, die es erlaubt, die Kurkonzerte, sowohl auf den Platz vor dem Kurhaus, die Freiterrasse, den Kurpark und den Kursaal zu übertragen. Erwünscht sind auch in Verbindung mit der Freiterrasse. Wandelgänge, die es ermöglichen auch bei schlechtem Wetter wenigstens auf kurze Strecke sich im Freien zu bewegen. Zu beachten ist, dass in der Nähe des neuen Kurhauses ein entsprechender Parkplatz für Kraftfahrzeuge zur Verfügung steht.
Bei der Planung des Kurhauses i.V. mit dem Lichtspieltheater werden für das Lichtspieltheater 280 - 300 Sitzplätze erforderlich. Es ist erwünscht das Lichtspieltheater so zu planen, dass es als besonderer-Bauabschnitt ausgeführt werden kann.
Baukosten:
Die
Gesamtbaukosten dürfen 700 000.-DM nicht übersteigen.
Erwünscht ist jedoch, dass das Bauvorhaben in 2 Bauabschnitten
erstellt werden kann, w
Bei Zusammenlegung des Kurhauses und
Lichtspieltheaters ist zu beachten, dass das Lichtspieltheater als
weiterer, besonderer Bauabschnitt ausgeführt werden
kann.
Teilnehmerkreis:
Zur Erlangung von Entwürfen wird
die Technische Hochschule Karlsruhe (Herr Professor Eiermann) die
Aufgabe als Semesteraufgabe (Prüfungsaufgabe) bearbeiten lassen.
Die Kurverwaltung Schömberg wird die von der Technischen
Hochschule Karlsruhe vorgeschlagenen drei besten Entwürfe einem
Bauausschuss, dem Bürgermeister Brenner, 2
Gemeinderatsmitgliedern, Kreisbaumeister Klumpp und Architekt Georg
Kappler Schömberg angehören, zur Auswahl des für die
Ausführung in Frage kommenden Entwurfs vorlegen. Die
Kurverwaltung Schömberg wird in Anerkennung der Leistung den
drei besten Entwürfen, Preise in Höhe, von zusammen -: DM
zuerkennen. Die Verteilung der Preise erfolgt nach dem Ermessen der
TH-Karlsruhe.
Weiterbearbeitung
der Aufgabe:
Im Falle der Verwirklichung des Projekts behält
sich die Kurverwaltung Schömberg die Entscheidung über die
Weiterbearbeitung sowohl der Planung als der Bauleitung vor.
Eigentum und Urheberrecht:
Die mit Preisen bedachten Arbeiten gehen mit allen Rechten in das Eigentum der Kurverwaltung Schömberg über. Das Urheberrecht einschl. des Rechts der Veröffentlichung der Entwürfe bleibt jedem Verfasser erhalten. Die Kurverwaltung Schömberg ist berechtigt die Entwürfe ganz oder teilweise zu verwerten.
Bei der Planung ist auf nachstehende Forderungen besonderer Wert zu legen:
Einfügung in das Orts- und Landschaftsbild, die allgemein übliche Bauweise und den Charakter des Kurorts.
Einwandfreie Betriebs- und grundrisstechnische Gestaltung.
Knappe, in echtem Sinne zeitgemäße, architektonische Gesamthaltung.
Auf die Wirtschaftlichkeit, als Voraussetzung für die Durchführung des Projekts wird besonderer Wert gelegt.
Das Programm wird nach eingehender Beratung vom Gemeinderat gebilligt. Für die Fragen des Kurhausbaues wird eine Kommission gebildet.
10. April 1953
Die Stelle eines Untergängers der Gemeinde ist seit längerer Zeit unbesetzt. Das Katasteramt in Calw drängt auf Wiederbesetzung. Auf Vorschlag wird GR Maisenbacher in dieses Amt gewählt
Die Anlieger des Reutegässle bitten in einer Zuschrift um Umbenennung des Reutegässle, da sie der Meinung sind, dass diese Bezeichnung einen zweitrangigen Charakter habe.
Die Kindergärtnerin Frl. Brigitte Siegler ist zum Herbst dieses Jahres die Leitung des Kindergartens in Liebenzell in Aussicht gestellt worden.
Die
Gemeinde ist zur Zeit mit Taglöhnern schlecht bestellt. Der
derzeitige Stand reicht nicht aus um die anfallenden Arbeiten
bewältigen zu können. Neue Kräfte sind nicht zu
bekommen. Kündigungen sind in Aussicht gestellt.
Nach
eingehender Aussprache, in der zum Ausdruck kommt, dass die Bezahlung
der Gemeindearbeiter den heutigen Verhältnissen entsprechend
nicht ausreichend ist, wird beantragt die Stundenlöhne zu
erhöhen.
Männer bis zu 1,20 DM/Std. Frauen 0,85DM/Std. wobei bei diesen die Vers-Beiträge von der Gemeinde übernommen wird.
Hier werden als Historie nur die Namen der damals bei der Gemeinde beschäftigten aufgeführt:
Bürgermeister Brenner, Georg Rapp, Lieselotte Hermann, Margot Kling, Brigitte Siegler, Fritz Erlenmaier, Christian Bäuerle, Fritz Fuchs, Paul Günther, Georg Kraft, Gottlob Müssle, Otto Rentschler, Eugen Willmann,
Bericht: Besuch Prof. Eiermann -Kurhaus
Professor Eiermann war
mit einer kleine Abordnung seiner Studenten in Schömberg.
Ortsbesichtigung. Prof. Eiermann teilt mit, dass er die Vorplanung
übernehmen will. Termin bis ca. Anfang Juli.
12. Juni 1953
Bürgermeister Brenner gibt einen ausführlichen Rückblick über die geleisteten Arbeiten und Ausgaben der vergangenen Jahre. (mehrere Seiten. Hier nur Auszug)
1950:
Erwerb des Schuppens der Darlehenskasse für die Feuerwehr samt
Grundstück, Kanalisation Siedlung
1951: Schulhaus
1952:
Aktienerwerb bei der EVS, Umbau des alten Schulhauses,
Schuldentilgung, Umbau Talstraße
Kurverwaltung:
Ausbau
der Kuranlagen, Anlage des Kleingolfplatzes, Prospekte (2. Auflage
22000)
Der Haushaltsplan für 1953 schließt mit
Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 372995 DM ab, Darin ist der
Haushaltsplan der Kurverwaltung in Höhe vom 80250 DM.
26. Juni 1953
Nachdem Gemeinderat
Freimüller den Vorsitz in der gemeinderätlichen Abteilung,
die die Aufgabe der Gemeindewohnungsbehörde wahrzunehmen hat,
abgelehnt hat, ist diese nicht mehr arbeitsfähig.
Der
anwesende Reg. Rat Dr. Laub vom Landratsamt erläutert die
gesetzlichen Bestimmungen und betont die überall bestehenden
Schwierigkeiten auf dem Gebiet der Wohnraumbewirtschaftung. GR
Freimüller sieht diese Schwierigkeiten als so erheblich an, dass
sie kaum gemeistert werden können. Auf keinem Fall könne
sie jedoch dem Bürgermeister übertragen werden.
Dies
sieht GR Bäuerle völlig anders.
Es kommt zu
Streitigkeiten und mehreren Abstimmungen die am Ende zum Ausschluss
des GR Bäuerle an den nächsten 4 Gemeinderatssitzungen
17 7 1953
Nach der zwischen der
Staatsfinanzverwaltung und der Gemeinde Schömberg am 31. 5 1910
abgeschlossenen Vertrag über die Umwandlung des der Gemeinde
Schömberg zustehenden Reissachrechts in den Staatswaldungen der
Markung Schömberg, wurde der Gemeinde Schömberg anstelle
des ihr zustehenden Rechts auf Gewinnung von Abfallreissach und Rinde
von der Staatsverwaltung eine jährliche Geldrente von 800 Mark
geleistet. Der Vertrag wird jeweils auf 5 Jahre abgeschlossen.
Beschluss: Verlängerung um weitere 5 Jahre.
Die Behandlung eines Baugesuchs des Vereins für Volksheilstätten zur Erstellung eines Neubaus für die Arbeitsheilstätte auf dem Bühl wird abhängig von der Klärung der Frage der Abwasserbeseitigung gemacht.
Angestrebt wird ein
Anschluss an die Ortskanalisation. Der Bürgermeister gibt
weiter zu bedenken, dass, wie vor allem die heftigen Regenfälle
der letzten Zeit gezeigt haben, für eine ordnungsgemäße
Abführung des Tagwassers am Bühlhof gesorgt werden müsse.
Das Oberflächenwasser könne unmöglich in die
Kanalisation eingeführt werden. ......
Beschluss: eine
Kanalisationsleitung für den Bühlhof vorzusehen und Pläne
zu erstellen.
Beschluss: Das Reutegässle wird in Sägmühlenweg umbenannt.
4. September 1953
Unter anderem wird
ausgeführt: In Anbetracht der ungeheuren Aufgaben, die infolge
der besonderen Struktur Schömbergs von der Gemeinde gemeistert
werden müssen, war sie gezwungen, ihre Realsteuerhebesätze
schon ab 1949 bei der Grundsteuer A von 140% auf 180% und bei der
Grundsteuer B von 120% auf 160% zu erhöhen. Des weiteren wurde
auf Anregung des Landratsamts im vorigen Jahr die Grundsteuer A auf
200% erhöht und die Einwohnersteuer eingeführt.
Die
Tatsache, dass von den anwesenden Patienten mindestens 90%
Sozialversicherte sind, bedinge auch für die Steuerzahler eine
Rücksichtnahme
Des weiteren kommt hinzu, dass durch Gesetz
den Sanatorien Grundsteuer- und Gewerbesteuerfreiheit gewährt
ist.
Nachdem die Kindergärtnerin
Siegeler aus den Diensten der Gemeinde scheidet, ist die Stelle neu
zu besetzen. Die Wahl des Gemeinderats fällt auf Frau Waltraud
Speer aus Bad-Dürrheim
18. September 1953
Zur Verbesserung der Wasserversorgung empfiehlt die VEDEWA:
Erschließung der Hardtbergquelle und Verlegung einer Quellzuleitung bis zum Pumpwerk, Erstellen eines Sammelbehälters, einer Entsäuerungsanlage und ein neues Turbinenagregat
Beschluss: Die VEDEWA soll Pläne ausarbeiten. Die Finanzierung soll geklärt werden.
23. Oktober 1953
Der Konsumverein Calmbach hat die Erlaubnis zu Errichtung einer Verkaufsstelle in Schömberg erhalten. Die Rechtslage lässt keine Prüfung der Bedürfnisfrage mehr zu. Der Standpunkt des Gemeinderats kann somit nicht mehr berücksichtigt werden.
Hinweis: Es gab große Widerstände und Eingaben von Schömberger Geschäftsläuten.
24. November 1953
......... Der Bürgermeister
führt weiter aus, dass die Pläne der Karlsruher Studenten
doch wesentliche Vorteile gebracht und wie Herr Professor Eiermann
sie gewertet haben will, als Ideenbeiträge wertvolle Dienste
geleistet haben.
Man ist sich vor allen Dingen über folgende
Punkte klar geworden:
1. Platzfrage
2.
Raumbedarf und Raumeinteilung
3. Bauart und Außengestaltung
Es käme jetzt darauf an, an Hand der Auswertung und gewonnen Erkenntnisse eine Vorplanung mit Kostenvoranschlag erstellen zu lassen.
Es folgt eine länger Diskussion mit unterschiedlichen Argumenten vor allem auch zu der Frage ob mehrere Architekten mit der Vorplanung beauftragt werden sollen.
Beschluss: Professor Eiermann und Architekt Kappler mit je einem getrennten Entwurf zu beauftragen.
4. Dezember 1953
....... Nachdem die
Insertionsfreudigkeit der Schömberger Kurheime und
Geschäftsleute von Nr. zu Nr. nachgelassen hat, die Nachfrage
nach Kurzeitungsexemplaren aber immer größer geworden ist,
ist die gebilligte Höhe der anfallenden Kosten längst
überschritten. .....Zuschuß je Ausgabe 450 – 720 DM.
Der Bürgermeister ist der Meinung, dass die Kurzeitung zumindest
noch für dieses Rechnungsjahr beibehalten werden sollte
Der
Gemeinderat ist damit einverstanden