1966
7. Januar 1966
§
1 Anbau ans Rathaus
Der Gemeinderat anerkennt, dass die
Raumverhältnisse im Rathaus nicht mehr ausreichend sind und
beauftragt Schömberger Architekten zur Vorlage von Entwürfen.
Die Erweiterung soll in westlicher Richtung erfolgen.
§
3 Einbau eines weiteren bewirtschafteten Raumes im Kurhaus
Der
Pächter des Kurhauses hat den Wunsch geäußert, neben
den bisherigen Räumlichkeiten noch einen Clubraum zur Verfügung
zu erhalten für Besprechungen und Konferenzen. Dafür bietet
sich das bisherige Gartenzimmer an. Das würde aber einen
erheblichen Umbauaufwand erfordern, der auf ca. 15.000 DM geschätzt
wird. Es wird beschlossen, dieser Einrichtung zuzustimmen unter der
Bedingung, dass der Pächter auf die Beibehaltung der
Höchstgrenze für die Pacht von 1.450 DM verzichtet, wobei
die monatliche Mindestpacht von 850 DM beibehalten werden soll.
§
6 Kurzeitung „Der Liegestuhl“
Herr Gengenbach, der
seither die Verlagsarbeiten wahrgenommen hat, teilt mit, dass er
diese Arbeit nicht mehr bewältigen kann. Es wird darüber
diskutiert, ob die Kosten von 15.000 DM in einem angemessen
Verhältnis zur Werbewirksamkeit stehen. Die Ausgabe für
1965 ist in Druck.
§
7-2 Kurärzteverein / Verkehrsverein
Der Kurärzteverein
hat erhebliche Bedanken gegen die Betätigung des neu gegründeten
Verkehrsverein.
21. Januar 1966
Erstellung
eines neuen Sanatoriums durch die BfA
Vorstellung der Planung
durch die Architektin Fischer an Hand eines Models.
Der
Bürgermeister erinnert an die Haltung der Gemeinde, als im Jahre
1956 ein Bauverbot auf das Grundstück des alten Friedhofs gelegt
wurde um zu verhindern, dass dort ein Kurpfarrhaus erstellt werden
konnte um spätere Absichten der BfA nicht einzuengen. So hat die
BfA die Möglichkeit gehabt sowohl das Pfarrhaus und den alten
Friedhof zu erwerben.
Die Erstellung des Neubaus im Ortszentrum
ist auf Kritik gestoßen. Frau Fischer ist der Meinung, dass die
Lage in der Mulde im Hinblick auf die Witterungsverhältnisse
geradezu ideal ist.
Die Architektin Frau Fischer ist der Meinung,
dass das Sanatorium in dieser Lage Ausstrahlung auf den ganzen Ort
haben werde. So habe man beispielsweise darauf verzichtet einen
größeren Saal für Veranstaltungen einzuplanen, weil
dafür das Kurhaus zur Verfügung stehe. Die Behandlungsräume
seien andererseits so ausgelegt, dass nicht nur die 180 Patienten im
neuen Sanatorium , sondern auch die etwa 450 anderen Kranken hier im
Ort behandelt werden können. Es sollen 3 Personalwohngebäude
auf dem Sanatoriumsgelände und 2 weitere auf BfA-Grundstücken
in der Poststraße und in der Liebenzeller Str. gebaut
werden.
Chefarzt Dr. Ohlig berichtet ergänzend, dass auch im
neuen Sanatorium die konservative Behandlungsmethode angewendet
werden wird. Er stellt fest, dass die TB nicht weiter zurück
gehe und in sofern einen Stillstand erreicht habe. In der Diskussion
hält es Bürgermeister Brenner für falsch, den
vorherrschenden Lungensektor zurück zu drängen, weil man
den noch recht zweifelhaften freien Fremdenverkehr beleben will. Es
wird beschlossen, das Bauvorhaben der BfA zu befürworten.
4. Februar 1966
§
2 Errichtung einer weiteren Schulstelle
Schulleiter Güse
hat beim Schulamt beantragt, eine weitere (6.) Schulstelle zu
bewilligen. Zu Beginn des Schuljahres 1966/67 wird sich eine
Schülerzahl von 196 Kinder ergeben.
1. April 1966
§
1 Haushaltsplan für 1966
Ordentlicher Haushalt: 1.300.000
DM
Außerordentlicher Haushalt: 1.669.000 DM
6. Mai 1966
§
3 Regelung von Fragen zu dem gemeinsamen Bürgermeister von
Schömberg und Schwarzenberg
Bürgermeister
Brenner ist auch zum Bürgermeister von Schwarzenberg gewählt
worden. Der Verteilungsschlüssel für dessen Aufwand wird
auf 20% für Schwarzenberg und 80% für Schömberg
festgelegt. Man ging dabei von der Einwohnerzahl aus.
§
6 Vergabe
von Handwerkerarbeiten und
Einrichtungsgegenständen für das neue Clubzimmer und das
Kurhausrestaurant.
1. Juli 1966
§
3a Umgemeindung des Ortsteils Tannmühle
Das
Regierungspräsidium hat im Rahmen eines Erlasses am 15 3 1966
das Landratsamt Calw angewiesen, die Verhandlungen zwischen Schömberg
und Calmbach wegen der Umgemeindung des Ortsteils Tannmühle zu
aktivieren. Der Gemeinderat ist der Auffassung, dass die Gemeinde
Calmbach konkrete und begründete Gegenvorschläge machen
soll.
5. August 1966
§
2 Unterbringung des Bezirksnotariats
Der Präsident des
Landgerichts Tübingen ist mit der Unterbringung des Notariats in
Schömberg nicht zufrieden. Er droht damit, das Notariat nach
Calw zu verlegen, wenn innerhalb von 2 Jahren nicht eine
befriedigende Lösung gefunden wird. Es wird darüber
diskutiert ob das Feuerwehrgerätehaus entsprechend umgebaut
werden soll?
§
3 Veranstaltungen im Kurhausbau
Es hat eine Debatte von
Gemeinderäten, und Vorstandsmitgliedern des Kurärzteverein
und des Verkehrsvereins stattgefunden. Im Mittelpunkt stand auch das
Kurhaus. Es wird seitens des Kurärztevereins als eine Art
„Kurmittel“ gesehen, an das man besondere Vorbedingungen
stellen müsse. Vor allen Dingen wird es von Seiten des
Kurärztevereins als fragwürdig bezeichnet, wenn außerhalb
Schömbergs Werbung für Veranstaltungen im Kurhaus bzw. für
das Restaurant getrieben wird. Der Kurärzteverein fordert eine
Überprüfung des Pachtvertrags in dieser Hinsicht. Vor allem
soll die Werbung außerhalb Schömbergs unterbleiben.
Der
Gemeinderat einigt sich darauf, dem Kurärzteverein mitzuteilen,
dass man von Seiten des Gemeinderats und der Gemeindeverwaltung auch
in Zukunft auf die besondere Struktur Schömberg Rücksicht
nehmen wolle.
§
4 Kurzeitung „Der Liegestuhl“
Nach dem
hiesigen Kurärzteverein hat sich auch das deutsche
Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose in einem Schreiben
für die Beibehaltung der Kurzeitung ausgesprochen.
2. September 1966
§
2 Unterbringung des Bezirksnotariat
Nach längerer Debatte
über die verschiedenen Möglichkeiten für die
Unterbringung des Notariats wird entschieden bei Herrn Maisenbacher
in der Liebenzeller Straße entsprechende Räume anzumieten
§
4 Feststellung der Jahresrechnung 1965
Der Eigenbetrieb
Kurverwaltung weist einen Jahresgewinn von 114.251 DM auf. (Vorjahr
2.234 DM)
§
8 Einführung des 9. Schuljahres
staatliche Schulamt hat
mitgeteilt, dass im Nachbarschaftsschulbereich Schömberg ab dem
1. 12 1966 das 9. Schuljahr zusammen mit dem 8.Schuljahr als
Jahrgangsklasse eingerichtet wird.
§
9 Abwasserbeseitigung des Sanatoriums Charlottenhöhe
Das
Sanatorium soll an die Kläranlage der Zweckverbandes
Wildbad/Calmbach angeschlossen werden.
7. Oktober 1966
§
6 Sportplatzgestaltung
Es wird die Planung des Dipl. Ing.
Müller aus Calw vorgestellt. Der bisherige Sportplatz fällt
bis zur Landstraße um 2,8 m. Es ist vorgesehen auch eine 400 m
Bahn mit 6 Bahnen zu bauen. Der Höhenausgleich soll mit dem
Aushub des neuen BfA Sanatoriums erfolgen und damit keine Kosten
verursachen. Es ist ein Geländeerwerb von Oberlengenhardt
notwendig. Bürgermeister Straub aus Oberlengenhardt steht dem
positiv gegenüber, weil die Gemeinde Oberlengenhardt ohnehin
Finanzmittel braucht.
2. Dezember 1966
§
1 Flächennutzungsplan – grundsätzliche Erörterung
-
Unter anderem wird darüber berichtet: Der
Kurärzteverein ist mit dem Erlass des Regierungspräsidium
nicht zufrieden und wehrt sich dagegen. Der Bürgermeister kann
das Vorgehen des Kurärztevereins keineswegs billigen. Wenn schon
beabsichtigt sei, den Fremdenverkehr in Schömberg auch außerhalb
des Lungensektors etwas zu beleben, wenn man zudem gegen die
Entwicklung sehr starke Bedanken geltend mache und immer wieder
betone, dass möglich nichts nach außen dringen dürfe,
so sei ein Unding, wenn die Angelegenheit ausgerechnet beim
Regierungspräsidium nachhaltig aufgeführt wird.
9. Dezember 1966
§
2 Erstellung eins Kurmittelhauses
Der Kurärzteverein
regt die Erstellung eines Kurmittelhauses an. Der Verein gibt der
Hoffnung Ausdruck, dass Schömberg als Zentrum der
Lungentuberkuloseheilung durch die Erstellung eines Kurmittelhauses
für die nächsten Jahre erhalten bleiben könnte. Wenn
wieder Erwarten nach einem gewissen Zeitraum die Umstellung
Schömbergs auf andere Indikatoren notwendig werden sollte,
…....dann würde diese Kurmittelhaus günstige
Voraussetzungen schaffen.
Der Gemeinderat ist nach langer
Diskussion der Meinung, dass die gegeben Verhältnisse sorgfältig
geprüft werden müssen.