Familienbesucherinnen besuchen neue Erdenbürger

| Friedrich Eschwey

Sie sind alle Mütter und wissen aus Erfahrung, wie die Geburt eines Kindes die Situation der Familie entscheidend verändert. Sie wissen auch, dass man erst in der konkreten Situation merkt, welche Informationen fehlen, man hat sie ja bisher nicht gebraucht. Jetzt haben fünf Schömbergerinnen von Bürgermeisterin Bettina Mettler ihre Ernennung zur Familienbesucherin bekommen. Simone Hackmann, Brunhilde Heger, Helene Ignatenko, Stephanie Müller und Regelindis Reusch werden nun ehrenamtlich tätig. „Ich wäre froh gewesen hätte ich nach der Geburt meines Kindes einen netten Besuch und umfassende Informationen bekommen“, erinnerte sich Helene Ignatenko. Angestoßen wurde die Aktion im Februar 2011 durch Rita Woll vom Fachdienst für Erziehungspartnerschaft beim Landratsamt Calw.

Wir helfen nicht, wir informieren und unterstützen bei der Suche nach Hilfe wenn nötig“, betonte Stephanie Müller, um klar zu stellen, dass die Damen keine Familienhelferinnen sind. Sie haben trotz ihrer beruflichen Kompetenz, drei von ihnen sind Erzieherinnen, eine ist Erziehungswissenschaftlerin und eine ist als Integrationskraft in einer Kindertagesstätte tätig, mehrere Fortbildungen absolviert. „Wir haben zwei Flyer gemacht und weitere Informationsmaterialien zusammengetragen, mit denen wir unsere Familienbesucherinnen ausstatten. Als Geschenkt bringen sie keinen Blumenstrauß mit, sondern einen „Glücksbeutel“, wir haben uns für eine längere Haltbarkeitsdauer entschieden“, berichtete Hauptamtsleiterin Evelyn Foerster. Dieser beinhaltet ein Glückwunschschreiben, Stärke-Gutscheine der Landesregierung für Elternkurse, Windelsäcke vom Landkreis zur kostenlosen Entsorgung der Windeln für ein Jahr, sowie einen Glückskäfer und Glückslätzchen von der Gemeinde. Als Kostenbeitrag erhält die Gemeinde vom Landkreis 25 Euro pro Besuch.

Wir haben in diesem Jahr schon acht Geburten in Schömberg, die Familien werden noch besucht, wenn sie es wünschen“, berichtete Bettina Mettler. Sie freut sich sehr über das Engagement der Familienbesucherinnen. Wenn die neuen Erdenbürger angekommen sind, werden die Familien angerufen, ob sie einen Besuch wünschen. Wenn ja, wird ein Termin vereinbart. Jetzt, so war zu spüren, können die Familienbesucherinnen es kaum noch erwarten, dass es losgeht.


Sie freuen sich über den Start der Aktion „Familienbesucherinnen“ (von links): Bettina Mettler, Simone Hackmann, Brunhilde Heger, Stephanie Müller, Helene Ignatenko und Evelyn Foerster. Es fehlt Regelindis Reusch.