Bildungsgemeinde im Blick
Von Wolfram Eitel (SWB)
Schömberg. Schömberg will sich als Bildungsgemeinde
etablieren. Einstimmig hat der Gemeinderat beschlossen, die
Einrichtung einer Werkrealschule zu beantragen. Auch im
Vorschulbereich wird das Betreuungsangebot erweitert.Der Wunsch
nach Umwandlung der Ludwig-Uhland-Haupt-schule in eine
Werkrealschule hatte schon Ende des vergangenen Jahres erste
Konturen angenommen. Voraussetzung für die Genehmigung durch
das Regierungspräsidium ist allerdings ein zweizügiger
Ausbau der sechs Klassenstufen. Dieser kann von der
Ludwig-Uhlandschule mit den derzeitigen Schülerzahlen nicht
aus eigener Kraft bewältigt werden. Sie ist vielmehr auf die
Schüler eines größeren Einzugsgebietes angewiesen.
Nach Kontaktaufnahmen mit den jeweiligen Gemeinden gehören
hierzu nicht nur die Teilorte, sondern in erster Linie auch
Engelsbrand und Unterreichenbach. Dort gibt es aufbauend auf die
Grundschulen keine weiterführende Schulen. Und da Bad
Liebenzell an einem Werkrealschulstandort nicht interessiert ist,
könnte Schömberg auch von Schülerkapazitäten
aus seinen östlichen Einzugsgebiet en profitieren. Begünstigt
werden kann die Genehmigung des Schulzentrums auf der
Enz-Nagold-Platte auch durch das engagierte pädagogische
Konzept der Ludwig-Uhland-Schule. Sowohl im sozialen als auch im
musischen Bereich werden der Schule herausragende
Qualitätsstandards bescheinigt.
Ebenfalls überzeugen dürfte die
Schulaufsichtsbehörden das Wachstumskonzept Schömbergs
als Grundlage für eine langfristige Stabilität der
Schülerzahlen. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats
wurde nämlich auch die Erschließungsplanung des
interkommunalen Gewerbegebiets »Interkom Nordschwarzwald«
beschlossen, die schon im nächsten Jahr realisiert werden
soll. Das gleiche gilt für das Gewerbegebiet Schwarzenberg,
für das der Gemeinderat nun die Erschließung eines
zweiten Bauabschnittes verabschiedet hat.
Für beide Areale liegen bereits ernsthafte Kaufinteressen
vor. Insoweit ist die Rechnung der Schömberger gleichermaßen
einfach wie überzeugend: Gewerbeansiedlung schafft
Arbeitsplätze vor Ort und begünstigt deshalb die
Neuansiedlung weiterer junger Familien.
Vorsorge hat die Gemeinde zudem durch die in den Ortsteilen
Langenbrand und Schwarzenberg geplanten Neubaugebiete mit
insgesamt 80 bis 100 Bauplätzen getragen. Als konsequent darf
deshalb auch der Beschluss des Gemeinderats bezeichnet werden, die
Kinderbetreuung im Kindergarten Talstraße auszubauen und um
eine Ganztagsbetreuung und eine Kleinkindergruppe für Kinder
zwischen acht Wochen und drei Jahren zu erweitern.
25.11.2009 - aktualisiert am 25.11.2009 19:27
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