SCHÖMBERG BEI NEUENBÜRG 

Deutlicher Sieg für Bettina Mettler

Schömberg. So deutlich hat das wohl niemand erwartet. Nach einem Aufsehen erregenden Wahlkampf hat Bettina Mettler schon nach dem ersten Urnengang die Wahl gewonnen und wird neue Bürgermeisterin von Schömberg.

Die 37-jährige parteilose Hauptamtsleiterin aus Marxzell (Enzkreis) hatte 55,09 Prozent der Stimmen und damit die erforderliche absolute Mehrheit erreicht. Ihr schärfster Konkurrent Johann Keller (CDU), Bürgermeister und Kurdirektor von Bad Peterstal-Griesbach (Ortenaukreis), landete bei 23,4 Prozent.

Bei dem regnerischen Wetter hatte sich der Sitzungssaal erst nach und nach gefüllt. Schon vor 18.30 Uhr waren die ersten Ergebnisse aus Oberlengenhardt und Schwarzenberg eingetroffen. Nachdem die Hälfte der Stimmbezirke ausgezählt war, wurde deutlich, wer die Wahl gewinnen wird. Mettler hatte überall deutlich über 50 Prozent gelegen.

"Ich bin etwas durch den Wind", war ihr erster Satz, nachdem das Ergebnis endgültig feststand. "Sie haben die Wahl gewonnen", sagte sie an ihre Wähler gewandt. Nun gelte das Versprechen aus dem Wahlkampf: Eine Frau - ein Wort. Sie habe sich bereits auf einen zweiten Durchgang eingestellt, gab sie nach den ersten Gratulationen zu. Natürlich sei sie ganz überwältigt. Das eindeutige Ergebnis tue Schömberg gut. "Ich freue mich auf die Arbeit", strahlte die Gewinnerin.

Nach außen gelassen nahm Johann Keller das Ergebnis. So sei nun einmal die Demokratie. Mit ihrem außergewöhnlichen Wahlkampf habe Mettler ihr Ziel erreicht. Dies hätte aber auch zu einem anderen Ergebnis führen können. Er habe durchaus mit einer Überraschung gerechnet.

Stolz, als Quereinsteiger ein solches Ergebnis erreicht zu haben, zeigte sich Sascha Richter. Der Forstingenieur in Diensten des Handelskonzerns Metro war bei seiner ersten Kandidatur für ein Bürgermeisteramt auf 15,53 Prozent gekommen. Er werde sich wieder bewerben.

Er habe ein Ergebnis zwischen drei und fünf Prozent angestrebt, sagte Dr. Hubert Schätzle. Dies hat der Biologe mit 3,05 Prozent knapp erreicht. Er habe, so gestand er ein, zu spät mit dem Wahlkampf begonnen.

Ganz zufrieden zeigte sich auch Manfred Lange. Obwohl der aus Schömberg stammende Informatiker und Geschäftsführer doch auf ein bisschen mehr Stimmen gezählt hatte. Er wünsche Bettina Mettler viel Erfolg und werde ihre Arbeit verfolgen.

Von einem überzeugenden Wahlerfolg sprach Amtsinhaber Gerhard Vogel. Er sei froh, dass für die Kandidatin und ihre Helfer der Wahlkampf, der für viel Furore gesorgt habe, nun beendet sei. Manche hätten dabei ein allzu großes Engagement gezeigt. Der Schultes rechnet damit, dass bis in zwei Wochen wieder Ruhe in die Gemeinde einkehren wird.

Schwarzwälder Bote, 13.02.2007 - aktualisiert am 13.02.2007 02:44